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The Pianist: Auszüge aus der Presse
extracts of press news and reviews

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A Tale of Two Survivors (AUSZÜGE! EXTRACTS! 7-OCT-2002)
Original-Adresse / original address:
http://stacks.msnbc.com/news/814592.asp?cp1=1

With his new movie, Roman Polanski breaks out of a creative rut and faces the demons of his past

By Dana Thomas
NEWSWEEK INTERNATIONAL
Oct. 7 issue.
Roman Polanski always knew that he was going to make a Holocaust movie. As a child he escaped the Jewish ghetto of Krakow and lived through the bombing of Warsaw. His parents were taken to the concentration camps. His father survived. His mother did not.

BUT POLANSKI DIDN'T want to use his own story - it was far too close, far too personal. For years he searched for someone else's to adapt.

...

A Lesson With Punch
But being outside that system gave Polanski the freedom to make "The Pianist" exactly as he wanted: an auteur's view of the Holocaust, untainted by executives obsessed with political correctness, test audiences and Monday-morning box-office reports. As a result, "The Pianist" may be one of the most honest Holocaust movies ever made (review). It is surely Polanski's most candid film, allowing him for the first time to consciously incorporate his most difficult life experiences into his work.

Though 20 years separate Polanski from Szpilman, their wartime stories are eerily similar. Both were herded into Jewish ghettos with their families, both lost parents to the Holocaust - yet each managed, almost miraculously, to survive the war while living in Poland, sheltered by sympathetic Gentiles. After Germany's defeat, both tried to pick up where they left off. Szpilman succeeded, at least on the surface. In September 1939, as he played Chopin's Nocturne in D minor during a state radio broadcast, the Luftwaffe dropped a bomb on the station and destroyed it. Szpilman survived - the first of a series of lucky breaks. Soon after the war, he came back to the reconstructed station to resume his performance. Polanski, upon his return to Krakow from the countryside, was reunited with his father, who had by then remarried. After clashes with his dad, Polanski, then 14, moved out and began his film career.

...

For "The Pianist", Polanski says, he didn't want to make "a film that was typically Hollywood." That meant he needed a relatively unknown actor to play Szpilman. He saw thousands before he came across Adrien Brody, an American who appeared in Terrence Mallick's "Thin Red Line" and Spike Lee's "Summer of Sam". Thin and angular with long, strong hands, Brody seemed to embody Szpilman. "I didn't hesitate for a moment," says Polanski. "He was 'The Pianist'." But the most difficult part for Polanski was reliving his past. Though he thought that he had "the perspective to deal with it," he says, "there were moments which suddenly were such vivid memories of certain events, I felt taken aback."

When Polanski won the Palme d'Or at Cannes, the moment felt like a redemption. To a standing ovation, he bowed and thanked the people of Poland, his eyes welling with tears. Following the ceremony, while proudly clutching his award, he told reporters, "I wanted to make a low-key movie on a subject that speaks for itself." That he did.

© 2002 Newsweek, Inc.


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Kultur
Artikel aus den Stuttgarter Nachrichten vom 29.10.2002

AUSZÜGE! EXTRACTS! 29-OCT-2002
Original-Adressen / original addresses:
http://www.stuttgarter-nachrichten.de/stn/page/detail.php/301499/stn_artikel_bildlinks_druck
http://www.stuttgarter-nachrichten.de/stn/page/detail.php/301499

Roman Polanski hat in "Der Pianist" seine eigene Getto-Erfahrung verarbeitet - Hauptdarsteller Adrien Brody im Gespräch

"Ich wusste vorher nicht, was Hunger bedeutet"

Lange hat Roman Polanski gebraucht, um seine Kindheitserfahrungen im Krakauer Getto während der Judenverfolgung durch die Nazis im Film zu verarbeiten. Nun hat er den autobiografischen Roman "Der Pianist" von Wladyslaw Szpilman verfilmt, der im Warschauer Getto spielt. Als Hauptdarsteller hat Polanski Adrien Brody ausgewählt. Mit ihm hat unsere Mitarbeiterin Kira Taszman gesprochen.

Herr Brody, wie ist Roman Polanski auf Sie gekommen?

Er wollte keinen Star für die Rolle engagieren, jemanden, hinter dessen Persönlichkeit die Figur verschwinden würde. Je mehr einen die Leute kennen, desto weniger sind sie gewillt, einen in gewissen Rollen zu akzeptieren. Polanski suchte ursprünglich nach einem europäischen Schauspieler. Ich fühle mich sehr geehrt, dass er mich ausgewählt hat - den einzigen Amerikaner in der Produktion.

Hat Polanski Ihnen von seinen eigenen Erlebnissen im Krakauer Getto erzählt?

Ja, sicher. Einige seiner Erlebnisse sind in den Film eingeflossen. Sie waren sehr nützlich für mein Verständnis eines Mannes in solch unendlich schwierigen Situationen.

Sie haben sich intensiv auf die Rolle vorbereitet, den Kontakt zu Freunden abgebrochen, Ihr Auto verkauft und abgenommen. Mussten Sie selbst leiden, um jemanden spielen zu können, der leidet?

Ich fühlte eine riesige Verantwortung gegenüber Roman wegen des persönlichen Charakters des Films. Um eine authentische Figur darzustellen, musste ich glaubwürdig sein. Sonst verliert man die Zuschauer und die Wahrheit. Zum Glück wusste ich davor nicht, was Hunger bedeutet. Jetzt weiß ich es. Ich habe in sechs Wochen 15 Kilo abgenommen. Diese Leere, die man dabei verspürt, kann man nicht spielen. Wenn man nur schlank ist, hilft auch keine Schminke, einen ausgezehrt aussehen zu lassen.

...

Szpilman und Polanski wissen beide das Leben zu schätzen. Haben Sie diese Lebensfreude bei Polanski gespürt?

Ja, unbedingt. Das spürt man in seiner Art, mit Leuten umzugehen. Er hat unheimlich viel Enthusiasmus, Leidenschaft, Neugier. Das hat er nicht aus sich rausprügeln lassen. Ich habe unglaublich viel Respekt vor Roman. Er hat sehr viel Überzeugungskraft. Zwar hat er nicht immer Recht, aber er denkt es zumindest und hat damit schon zur Hälfte gewonnen! (lacht)

Sind Sie stolz auf den Film?

Der Film vermeidet jegliche Sentimentalität, in die er sehr leicht hätte verfallen können. Das ist ein sehr seltenes Glück, es mit einem Regisseur zu tun zu haben, der sich so auf Feinheiten versteht. Der diese unglaublichen Zeiten überlebt hat und dadurch in der Lage ist, die Geschichte eines Überlebenden zu erzählen. Für mich als Schauspieler war das eine einzigartige Gelegenheit im Leben.

Polanski gilt auch als detailversessen und perfektionistisch. Gab es auch Konflikte?

Überhaupt nicht. Er ist sehr genau. Aber es macht mir nichts aus, dem Regisseur zu vertrauen, auch wenn seine Prioritäten etwas anders sind als meine. Man muss sein Ego im Zaum halten. Ich leiste nur bei ganz fundamentalen Dingen Widerstand. Außerdem kann man Roman nur schlecht widerstehen. Er hat mir auch sehr viel Respekt entgegengebracht.

Werden Sie seit dem Film mehr von den Leuten erkannt?

Es nimmt zu. Vor kurzem habe ich den Film in Israel vorgestellt. Dort war von meinen 20 Filmen davor kein einziger herausgekommen. Ich war fünf Tage dort, gab Interviews, Roman und ich wurden mit dem israelischen Präsidenten fotografiert. Als der Film dann lief, konnte ich nirgends mehr hingehen, ohne wiedererkannt zu werden. Es ist wundervoll, für seine Arbeit anerkannt zu werden. Ich will aber nicht nur um der Berühmtheit willen berühmt sein und achte immer auf die Qualität meiner Arbeit.

29.10.2002 - aktualisiert: 29.10.2002, 06:05 Uhr

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